Ich wollte das erst nur im offiziellen Forum reinschreiben aber auf die Anmerkung einiger stelle ich es auch hier mal rein und zur Diskussion.
Es gibt sicher bereits Hunderte Guides, die im Internet existieren und sicher darunter gute und auch viel bessere als diesen hier. Aber mir war langweilig also dachte ich: Warum nicht mal einen kurzen Rollenspiel Guide selbst verfassen? Jedenfalls sind einige Teile sehr subjektiv und resultieren aus meinen gesammelten Erfahrungen beim RP. Der Guide ist also aus sehr persönlicher Sicht geschrieben und ich hoffe ich schrecke andere nicht davon ab selbst mal das Rollenspiel auszuprobieren.
Inhaltsverzeichnis:
- Definition von Rollenspiel
- Die Sprache im Spiel und die Handlungsweise
- Poweremote
- Emotekämpfe und Logik
- Klassen, Berufe, Namen
- Overpowered
- Konsequenz
- RP Arten
- IC und OOC
- Lore
- Regeln
- Einstieg im RP
- Der Vorteil des Rollenspiels
- Bestimmte Aspekte von ESO bzgl. Rollenspiel
- Das Geschlecht im RP
- Abschließende Worte
1. Definition von Rollenspiel
Viele kennen das Rollenspiel als ein Genre und viele sehen sich als Rollenspieler, weil sie ein Rollenspiel spielen. Daher wissen erstmal viele nicht was andere meinen wenn sie versuchen Rollenspiel von Rollenspiel abzugrenzen. Verwirrend? Im Grunde verständlich. Aber wer schonmal wirklich Rollenspiel betrieben hat lernt sehr schnell was im Kern der Unterschied ist. Ich als Rollenspieler, der der nichts mit dem Genre zu tun hat erstmal, schlüpfe in eine Rolle und fülle sie selbstständig aus.
Es geht dabei um mehr als nur den Charakter auf den, von dem Spiel vorgeschriebenen, Schienen zu spielen, sondern ihm eine richtige eigene Geschichte zu verpassen (Es gibt Leute die schreiben wirklich Seiten über den Story Hintergrund ihres Chars) und sich richtig in ihn hineinzuversetzen. Den Charakter handeln und sprechen zu lassen als würde er wirklich existieren. Man könnte es mit Schauspielern vergleichen. Was dabei auch wichtig ist zu erwähnen: Die meisten spielen in dem Fall nicht den Helden des Spiels sondern eine Person die in der Welt lebt und zurechtkommen muss.
2. Die Sprache im Spiel und die Handlungsweise
Weil wir (das "wir" impliziert jetzt mal jene die meine Meinung teilen) uns in den Char hineinversetzen und ihn handeln lassen wollen wie jemand der wirklich in der bespielten Welt lebt, ergeben sich somit einige Tabus. Sonderzeichen und Abkürzungen werden zum Beispiel genauso weggelassen wie in Mittelalterlich angehauchten Fantasy Szenarien neumodernde Wörter. Also wird man, hier zum Beispiel angenommen man würde in einer Taverne sitzen, nicht schreiben:
,,Hey lol du bist ja witzig Alter. Dann bb und hf.“
Sondern:
,, *xyz (beliebigen Namen dafür denken) lacht auf und neigt seinen Kopf in die Richtung seines Gesprächspartners* Nun ich muss leider gehen, ich danke euch für das unterhaltsame Gespräch. *er würde noch abwarten bis sein Gegenüber etwas erwidert und falls nichts käme würde er den Raum verlassen*
Handlungen und Emotionen die gezeigt werden, werden also mit *(Wort)* Sternchen umfasst und dadurch vom Rest (Oder durch den Befehl /me in das von einem Spiel integrierte emoten) von dem was man den Char sagen lassen will abgegrenzt. Das wird auch emoten genannt. Emotes werden ausgeschrieben, ebenso wie das, was der Char einem anderen Char sagt. Alles andere ginge gegen die Atmosphäre und macht ein RP weniger stimmig. (Oder bei wem kommt Stimmung auf, wenn man sich einen Film ansieht, in dem die Protagonisten in einem Mittelalter Thema, sich mit Abkürzungen unterhalten?)
Nun ist es so, dass das Spiel nicht immer alles zeigen kann was man seinen Char tun lassen will. In dem Fall hilft nur die eigene Fantasie zu bemühen, denn sie gehört ebenfalls zum RP dazu. Kann der Char in einem Spiel eben nunmal nicht eine Tasse Tee in die Hand nehmen, emotet man die Tasse und stellt sie sich gedanklich vor. Durch das Emote gibt man dem anderen Spieler, mit dem man in der Taverne sitzt ebenfalls vor oder zu verstehen, dass der Char ihm gegenüber eine Tasse in der Hand hält. Denn auch wenn man sich viel gedanklich vorstellen muss, Gedanken lesen kann niemand außer man schreibt sie auf. Hierbei sind aber die Gedanken des Spielers gemeint hinsichtlich dessen was der Char tut oder wie der Char aussieht. Weniger die Gedanken des Chars. Auch die kann man emoten, wenn man wen auf was aufmerksam machen will, wird aber nicht von jeden RPler gern gesehen, ein Char kann nicht von einem anderen Char Gedanken lesen. Daher muss der andere Spieler darauf auch nicht eingehen.
Handlungen sollten zudem Glaubwürdig sein. Niemand würde nur rennen, hüpfen, mit einem Pferd durch andere reiten oder durch andere hindurchlaufen bzw. sich wie ein Wahnsinniger benehmen wenn er keinen Wahnsinnigen darstellt und seltsame gefährliche Begleiter mit in eine Taverne nehmen. Zudem sollte man auch wissen, dass mehr als eins zwei Wachen in der Stadt sind, bzw. mehr als diejenigen die man sieht. Also als Werewolf verwandelt durch eine Stadt zu rennen ist im Grunde Selbstmord.
3. Poweremotes
Hin und wieder hört man den Begriff Poweremoting umherfliegen. Aber was ist damit eigentlich gemeint? Poweremotes beschreiben eine unfaire Aktion eines Spielers gegenüber einem anderen oder mehreren anderen. Poweremotes zwingen den anderen Personen, die mit einem im RP sind, Konsequenzen auf und machen eine Gegenreaktion quasi unmöglich. Es ist zum Beispiel ein Emote dieser Art:
,,*XYZ rammt ABC sein Schwert in den Bauch und tötet ihn*“
Warum ist das unfair? Ganz einfach weil man dem Gegenüber jedwede Möglichkeit zur Reaktion nimmt und ihn im hohen Maße etwas aufzwingt. Wie vermeidet man so etwas? Oder wie sollte ein Emote stattdessen aussehen? Auch darauf kann ich eine Antwort geben:
,,*XYZ versucht ABC sein Schwert in den Bauch zu stoßen um ihn zu töten*“
Kleiner Unterschied große Wirkung. Ein „Versucht“ gibt dem gegenüber Spielraum darauf zu reagieren und den Schlag gegebenenfalls abzuwehren oder ihm auszuweichen. Das „um“ sagt dem Gegenüber das gesetzte Ziel, was aber nun nicht zwingend eintreffen muss sondern vom Gegenüber abgemildert oder vermieden werden kann. Zudem sei gesagt, dass wenn man einen anderen Char töten will man den Chartot mit dessen Spieler besser abspricht. Denn mitmachen muss der Gegenüber gar nichts zwingend. Auch wenn es nicht immer Logisch scheint.
4. Emotekämpfe und Logik
Warum Emotekämpfe und keine Duelle oder kein richtiges PvP? Zum einen wie ich schonmal erwähnt habe, kann das Spiel nicht alles darstellen was man dargestellt haben will, zum anderen sind mit Duellen immer nur einer gegen einen möglich wenn man nicht gerade einen Treffpunkt in Cyrodiil ausmachen will. Mit den Emotes kann man also mehr beschreiben und genauer sein Ziel bestimmen. Dabei gibt es im Grunde zwei Arten von Emotekämpfen. Die mit Würfeln und die ohne.
Manche Spiele beinhalten eine Art „Würfel“ mit dem das Spiel dann zufällig eine Zahl generiert. Wenn ein Spieler dann versucht eine Aktion auszuführen, würfelt er am Ende. Ist die Zahl dann zum Beispiel höher als die des Gegners, der daraufhin dran ist mit Würfeln, trifft er ihn (oder die Aktion gegen ihn klappt). Dennoch muss immer der Gegner letztlich die Verteidigung emoten und wo er dann wirklich getroffen wird. Auch hier sind keine Poweremotes zulässig. Nach der Verteidigung ist meistens der Verteidiger dran den Angriff zu emoten und der vorige Angreifer wird zum Verteidiger. Der Angreifer kann den Angriff aber auch freiwillig aussetzen.
Sicher kann das dem ein oder anderen bekannt vorkommen durch andere Spiele. Natürlich sind aber auch komplexere Regeln mit Würfeln möglich, die natürlich dann mit den anderen mit denen man Rpt abgesprochen sein sollten.
Viele Spieler befürworten jedoch einen Kampf ohne Würfel. So ist der Kampf oft zügiger und weniger strikt. Aber er baut viel auf Vertrauen auf. Nämlich auf das, dass der Gegenüber logisch und nachvollziehbar agiert und nicht einfach wie Superman allen Angriffen standhält oder ausweicht.
Auch sollte man ein ungefähres Gefühl haben, wem man unterlegen ist und wem nicht. Sowie sich an sein Charkonzept halten, welches zum Hintergrund der Chars oft dazu gehört. Darin hat man beispielsweise festgemacht wo sein Char Talente und Schwächen hat. Um es einfacher zu sagen: Wenn man einen Bauern spielt sollte man wissen, dass man einem erfahrenen Krieger im Kampf unterlegen ist und es versuchen auch so darzustellen. Ebenfalls wenn man seinem Char eine Schwäche im klettern gegeben hat, dann sollte man ihn nicht plötzlich ohne Schwierigkeiten Bergsteigen lassen können.
Hier entstehen übrigens nicht selten auch mal Streitigkeiten zwischen Rplern.