Winterreise Tag 24
Bereits am Abend zuvor waren seltsame Spuren vor den Mauern des Anwesens aufgefallen und ein verwirrter zerlumpter
Nord war am Tor erschienen. Doch niemand wurde aus seinem unverständlichem Gefasel schlau. So war recht schnell beschlossen, dass man sich die Spuren gemeinsam ansehen wollte, um herauszufinden, wer in den Wäldern Seeschimmers sein Unwesen trieb. Gerade als man sich zu versammeln begann, klopfte es energisch an das Tor. Erneut begehrte ein Fremder Einlass, der vermeidlich wichtige Kunde zu überbringen hatte. So wirklich schlau wurde man auch aus diesem Fremden nicht. Er berichtete von einem verwirrtem
Nord, der von einem blauem magischem Blitz getroffen wurde, von einer Höhle, in der Wölfe gefangen gehalten wurden und deren Tor magisch verschlossen war... vom Eiswolfklan, einem Verbündeten der Nerimas, der ebenfalls damit in Gefahr geraten war. Es stand ausser jeder Frage, dass man Menschen in Not die Hilfe nicht versagen würde., Das Leben in der Wildnis war hart und der Einzelne konnte sehr schnell selbst in die Verlegenheit geraten, auf die Unterstützung anderer angewiesen zu sein.
Zum Glück des Freiherren war die Familie Silivren nach der Geburt der kleinen Solaiel bereits wieder nach Seeschimmer zurück gekehrt und so schickte Linnard nach Angren, der einzige Magus in der Reisegesellschaft war. Nach einer kurzen Verständigung machte man sich bereit für einen Marsch ins Ungewisse. Stundenlang ging es hinauf in eisige Höhen, durch tief verschneite Wälder , über enge und steile Pfade. Atemlos und erschöpft standen sie nach Stunden auf einem Grat. über den ein schmales Felsenband zu uralten nordischen Ruinen führte.
Belohnt wurden sie mit einem atemberaubendem Ausblick hinab ins Tal, der alleine die stundenlange Plagerei schon wert gewesen wäre. Doch deswegen waren sie nicht gekommen und so drangen sie nach einer kurzem Atempause vorsichtig über vereiste rutschte Stufen in die Ruine ein. Zahlreiche uralte Durchgänge waren verschüttet und zeugten von der Last der Jahre, die auf diesen Mauern lastete. Zerklüftet und verwittert war das Gestein, über das man sich vorsichtig bewegte. Ein erster Hinweis, dass die verlassen wirkenden Ruinen nicht so ganz ohne Leben waren, bot eine Feuerschale. Das scheinbar seid langem erkaltete Gefäß entflammte, als der Magus sich näherte. Ob das nun seinem Dasein als Magier oder seiner Existenz als Vampir geschuldet war, blieb offen. Die Abenteurer beobachteten fasziniert ein kleines Zwischenspiel aus wabernden blauen Fäden magischer Energie und orange roten Flammenzungen, die plötzlich emporschossen und nach dem Magier leckten. Nachdem dieser herausgefunden hatte, was er wissen wollte, informierte er kurz seine Gefährten , ehe es weiter ging. Schon bald stieß man auf ein Hindernis in Gestalt einer riesigen Basaltplatte, die im Gegensatz zu dem umliegenden Gemäuern völlig glatt und makellos war. Man hatte das magische Tor erreicht. Nun war die Zeit gekommen, herauszufinden, womit man es zu tun hatte. Nachdem Nerin und Angren jeden ihrer Gefährten mit einem Kristall versehen hatten, der mögliche magische Ladungen auffangen sollte, machte er sich daran, das Gebilde zu untersuchen. Es war zu glatt, zu makellos.. zu unnatürlich. Dem Tor, oder eher dem Erbauer blieb nicht verborgen, dass sich jemand dort Einlass zu verschaffen suchte und so begann die scheinbar glatte Wand zu simmern . Immer wieder liefen kleine Blitze über die Oberfläche des Tores, das sich schlicht als geballte Masse dunkler Energie entpuppte. Zum Glück der Gruppe waren drei erfahrene
Templer dabei. Edgar , Linnard und Cathalina bildeten ein Dreieck, in dessem Zentrum der Magus stand. Er zeichnete vor sich seltsame Runen in den Schnee, die die dunkle Magie anziehen und neutralisieren sollten, wenn er anfing, den Neutralisationszauber zu weben. Um die dunkle Magie zusätzlich zu schwächen, plante er einen konzentrierten Angriff der
Templer mit seinen Zaubern zu koordinieren.
Ehe die unmagischen Begleiter sichs versahen, entflammte vor ihnen ein Spektakel aus wabernden blauen, silbrigen und goldenen Flammenzungen, die nach dem dunklem Tor leckten. Ein Kampf zwischen dunkler Magie und hellem Licht entbrannte und wurde erbarmungslos geführt. Lange Zei schien das Kräfteverhältnis ausgeglichen, ja fast schienen die Bemühungen der
Templer und des Magus erfolglos zu bleiben. Doch dann zeigte der starke Angriff der vier erfahrenen Kämpfer endlich Erfolg.
Tenzin und Kevan schützten unter dessen die Mädchen, denn schon bald regnete es brennende Steine auf die Gruppe hinab.
Wabernd begann sich die Finsternis aufzulösen und im Boden zu versickern, bis nur noch ein scheinbar ungefährlicher BAll am Boden zurück blieb, der unter der Mithilfe von Aliisa in einem gesichertem Transportbehälter verstaut wurde. Erschöpft brachen Magus und
Templer zusammen.
Als hätte die Natur nur auf das Verschwinden der Finsternis gewartet,brach ein Schneesturm los. Di Gewalten der Natur trieben die Gruppe in die Höhle hinein, die gerade so mühsam geöffnet worden war. Ein alter Lagerplatz wurde auch für sie genügen müssen. Mit einem kleinem Feuer und einigen mitgebrachten Vorräten richtete man sich auf eine ungemütliche Nacht ein. Einmal mehr kampierte man mitten im ewigem Eis im Nirgendwo, ungewiss, was der nächste Tag bringen würde.