Nuez saß am Tisch und grinst breit. Er freut sich über den großen Haufen Münzen vor ihn. „Wer braucht schon Arbeiten, wenn man sein Geld auch so verdienen konnte“, dachte er, während der Becher mit den Würfeln von ihm geschüttelt wird. Sie klappern leise. Er ist von dem Händler vor ihn eingeladen worden, eine Runde mit ihm zu spielen. Es handelt sich um ein simples Glücksspiel. Zwei Würfel werden in einen Becher geschüttelt und gerollt. Beide legen ihre Einsätze auf den Tisch, der Gewinne bestimmt den Einsatz der Runde, der andere Spieler musste entweder genauso viel oder mehr dazu legen.
Nuez mustert den Händler, er sieht verzweifelt aus, dann blickt er auf den Bergmünzen. Es ist viel Geld. Der Händler setze als erstes 5 Münzen,
Nuez tat es ihn gleich.
Nuez gewann und hatte dann 10 Münzen. Diese setze er wieder, der Händler ging mit.
Nuez gewann wieder und hatte 20 Münzen. Dann wurden aus 20, 40 und aus 40 80. Es ging so weiter, der dickliche Rothwadrone war nicht begeistert. Er war schockiert, er konnte nicht aufgeben,
Nuez fragte sich warum. Er hat schon von Leuten gehört die süchtig nach Glücksspiel sind und damit nicht aufhören können. War der Händler in den teuren Kleidern einer von denen? Aus 80 Münzen wurden 160. Damit hatte der Händler kein Geld mehr, aber er hörte nicht auf. Er stellte Schuldscheine aus und legte sie als Einsatz auf den Tisch und das Spiel geht weiter und so wurden aus 160 Münzen 320 und aus 320, 640.
Nuez schüttelt immer noch die Würfel, während er sich das ganze nochmal durch den Kopf gehen lässt. Der Händler war kurz vor dem verzweifeln. Wie viel Geld hatte der Mensch wohl noch? Er betrachtet den jetzigen Einsatz, es waren 1280 Münzen.
Nuez atmet tief ein und wieder aus. Es genug um am Ende der Reise ein Portal nach Himmelswacht zu finanzieren, so glaubte er es. Er war Mitglied der Magiergilde, für sie ist so was ja bekanntlich billiger. Er schaut auf den Haufen, er hätte vielleicht sogar noch genug für sich am Ende. Er zog die Mundwinkel zur Seite, er hatte keine Relation für Geld. Er hatte noch nie so viel gehabt. Er wusste nicht ob es für den Händler viel Geld war, oder nur einen Tag auf den Markt. Er seufzt leise. „Was wenn er davon eine Familie zu ernähren hat, Süchtige Leute machen so was“, dachte er für sich, während er den Becher weiter schüttelte. Der Händler hatte sich an den Tisch geklammert und starte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Nein nicht ihn starte er an, sondern den Becher mit den Würfeln. Er wirkt verzweifelt, musste er wohl den Verlust nachher seiner Frau erklären musste? 1000 Münzen sind sicherlich viel, ob er von ihr angebrüllt wird?
Nuez seufzte leise, als ihn das alles durch den Kopf geht, während der noch den Becher schüttelt. Es sind nur wenige Sekunden vergangen, während sich all diese Gedanken durch seinen Kopf huschen. Er löst seine Hand, welche den Becher bedeckt und knallt ihn auf den Tisch. Der Händler hat den Becher immer noch fixiert. Der Händler hatte zwei vieren gewürfelt. Es war ein recht hoher Wurf. Aber
Nuez hatte Glück, viel Glück, so glaubte der Händler es.
Nuez hat aber schnelle eine Möglichkeit gefunden, das Spiel zu seinen Gunsten zu manipulieren. Einfach einen kleinen Telekinese Zauber auf die sechsseitigen Würfeln aus Walknochen gewirkt. Einfach auf der Seite mit der Wertigkeit 6 und 5 „befestigt“. So hatte er einen Punkt an den er sich orientieren konnte. Die Würfel dreht er dann so wie er es brauchte. Er hatte sich gemerkt wie die Seiten zu einander liegen und konnte damit immer die Wertigkeit des Wurfes bestimmten. Sein Grinsen verschwand, der Händler nannte ihn mit Glückspilz. Vielleicht mit einen bitteren Unterton, aufgrund seiner Verluste. Die Würfel lagen unter den Becher und er atmet tief ein und aus. Was er hier tat, war unrecht, aber so kam er wenigstens an das Geld für die Rückreise.
Nuez fragte sich, wie viele Leute der Händler betrogen hat. Aber er rechtfertigt sich nur, sucht für sich eine Möglichkeit den Gewinn moralisch für sich selber zu rechtfertigen. Es musste ja niemand wissen, dass er betrogen hat und
Nuez würde ja schon bald wieder aus Abahs Landung abreisen. Er seufzt schwer und dreht die Würfeln, nein es war nicht rechtens, was er hier macht und dafür gibt es auch keine Rechtfertigung. Er hebt den Becher, der Händler hatte zwei vieren Gewürfelt, die Würfel die
Nuez geworfen hat, zeigen eine drei und eine vier. Er schmunzelte etwas traurig, so als würde er über seinen Verlust trauern. Der Händler wurde von seiner Freude hinfort gerissen. Er war erleichtert und grinst
Nuez etwas Schadenfroh an. „Na da hat dich dein Glück verlassen“, sagt er hämisch. Er bot ihm noch eine Runde an,
Nuez winkte ab. Er wollte nicht mehr. Er rang sich ein freundliches Lächeln ab und neigt sein Haupt. Er sagt: „Nein danke, mein Glück hat mich wohl verlassen.“ Der Händler murmelt leise: „Feigling.“ Gerade laut genug, damit
Nuez es hört. Er ließ sich aber nicht provozieren, wie sonst so leicht. Er atmet tief ein und wieder aus. Er wurde ruhiger, langsam scheint er doch irgendwie erwachsen zu werden. Er verlässt die Taverne mit der stickigen Luft und tritt ins Freie. Die Luft war hier frischer. Er schloss die Augen und atmet tief durch. Es war bereits Sonnenuntergang und die Luft wird zunehmende kühler.
Er geht Richtung Schiff, als ihn auf einmal ein kleiner Junge anrempelt, kurz Entschuldigung ruft und dann weiterrennt.
Nuez blickt den Jungen verwundert nach, warum hat er ihn angerempelt, es war schließlich genug Platz und die Straßen fast leer. Er macht sich darüber keine weiteren Gedanken, wahrscheinlich war der Junge nur in Eile, er geht langsam auf das Schiff zurück, betritt das Deck öffnet die Tür und geht hinab. Er betritt seine Kabine und setzt sich auf das Bett. Er hielt sich dort nur ungerne auf, es war stickig und die Luft selbst ihn zu warm. Er atmet tief durch und wollte nur kurz seine Ruhe haben. Er griff nach seiner Geldbörse, um sie zu verstauen. Er stockte und tastete Weiter. Da war nichts, stellt er mit erschrecken fest. Das waren 25 Münzen, das war viel für ihn. Da er auch weniger an Geld unterwegs kam. Er hatte gerade so 70 Münzen beisammen. Er atmet tief ein und wieder aus und heute hatte er 40 wieder verloren. 10 für Verpflegung und Getränke, 5 bei den Spiel mit den Händler und nun noch 25 durch den Diebstahl.
Nuez seufzt schwer und lässt sich nach hinten auf das Bett fallen. Er hoffte nur, es bekäme das Geld irgendwie zusammen. Seine Hoffnungen schwanden, er zweifelte daran. Er konnte nur hoffen, wenigsten einen Bruchteil zusammen zu bekommen und so nicht allzu viel Schulden machen. Er hoffte wenigstens, dass Feyria damit einverstanden ist, sich vorrausschicken zu lassen, damit er zurück bleiben kann, um sein Schulden abzuarbeiten.